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Exec: The Limber Real (Review)

Artist:

Exec

Exec: The Limber Real
Album:

The Limber Real

Medium: CD
Stil:

Singer-Songwriter am Klavier

Label: Tambourhinoceros
Spieldauer: 34:04
Erschienen: 12.02.2016
Website: [Link]

The Limber Real“, die wandelbare Realität, ist nicht das Werk einer Band, als kryptisches EXEC hat der Däne Troel Abrahamsen ein Soloalbum eingespielt. Solo bezieht sich auch auf’s Instrument, denn Abrahamsen sitzt meist alleine am Piano, dessen Klänge allerdings bisweilen elektronisch bearbeitet werden. Lediglich auf den beiden letzten Tracks wird er perkussiv unterstützt. Eher beiläufig und hintergründig erinnert die karge, spröde, trotzdem hochemotionale Einspielung an John Cales „Music For A New Society“ (gerade als remastertes und remixtes Doppelalbum wiederveröffentlicht).

Ein wenig verwunderlich, ist Troel Abrahamsen doch gemeinhin exaltierter Sänger der hochelektronischen Band VETO, die ihre Urahnen in John Foxx, Gary Numan und den frühen HUMAN LEAGUE besitzen. Abgesehen von Foxx, der ja ebenfalls gerne enigmatisch mit knappem Equipment auftritt, erinnert wenig an diese Parallelwelt. Stattdessen lassen sich stimmliche (strebend zum Falsett) und atmosphärische Vergleiche mit Scott Walker ziehen, dessen radikale Entfremdungs-Tour-de-Force EXEC aber nicht in letzter Konsequenz mitbetreibt.

Stattdessen betätigt er sich als Klangforscher, der auf die Kraft und Magie einzelner Töne vertraut. Und er tut gut daran. Vierzehn Songs bei vierunddreißig Minuten Laufzeit, keine fingerbrechende Akrobatik, sondern die ruhige, gelassene und trotzdem intensive Inszenierung von Poemen, oder nordischen Psalmen wie es im Begleittext heißt, ergibt ein atmosphärisches Album, das seinen Zuhörern viel Raum gibt, den gesetzten und oft verhuschten Miniaturen zu folgen. Geduld und lauschige Aufnahmebereitschaft vorausgesetzt.

FAZIT: Stell dir vor, du träumst von einer Tropfsteinhöhle, an deren Wänden irisierend sanftes Licht funkelt. Irgendwo sitzt ein einsamer Pianist, der mit seinem Instrument abgestürzt ist und selbstversunken vor sich hin spielt und dazu singt. Du folgst den Klängen, wenn sie denn hörbar sind, und hoffst einen Ausgang zu finden. Irgendwann stößt du dir den Kopf an einem Stalagtiten und erinnerst dich. Alles nur ein Traum. Du erwachst. Auf dem Boden einer Tropfsteinhöhle. Es ist dunkel, von der Decke tropft Wasser. Dann wird irgendwo eine Klaviertaste angeschlagen. Ein einsamer Pianist spielt traumverloren einen Ton. Einen einzigen. Die Symphonie deiner Welt.

Jochen König (Info) (Review 3322x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Controlled Environments
  • Blink
  • The Explanatory Gap
  • Hymn
  • Life is a Liquid
  • Intermission
  • Full of Knots
  • Peers
  • Schmeers
  • Bodies
  • Near Singular Experience
  • Going Under
  • The Limber Real
  • Stripped

Besetzung:

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Interviews:
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